Farben, Vektoren & Beschnitt

Eine Farbe vier Farbwerte: HEX, RGB, CMYK & Pantone

Wenn es um Farben geht, ist wichtig zu wissen: Nicht jede Farbe sieht überall gleich aus. Ob eine Farbe auf einem Bildschirm oder auf Papier erscheint, macht einen großen Unterschied – und deshalb braucht es verschiedene Farbwerte.

Für digitale Medien wie Websites, Social-Media-Beiträge oder Präsentationen am Monitor nutzt man HEX– oder RGB-Werte. Diese Farbangaben funktionieren mit Licht, das heißt, die Farben leuchten auf dem Bildschirm. Dadurch lassen sich sehr viele verschiedene Farbtöne darstellen. Beispiel: Ein kräftiges Rot hat in HEX die Angabe #FF0000 und in RGB 255/0/0.

Sobald etwas im Digitaldruck gedruckt wird, gelten andere Regeln. Hier arbeitet man mit dem CMYK-Farbmodell. Das steht für Cyan, Magenta, Yellow (Gelb) und Key (Schwarz). Diese vier Farben werden übereinander gedruckt. Das Farbspektrum ist kleiner als am Bildschirm – deshalb wirken manche Töne im Druck etwas weniger leuchtend. Ein typisches Rot im CMYK-System wäre 0/95/91/0.

Wenn es besonders präzise und einheitlich sein muss – zum Beispiel bei einem Logo, das immer gleich aussehen soll, egal ob auf einer Visitenkarte, einem T-Shirt oder einer Messewand – nutzt man Pantone-Farben. Pantone funktioniert wie ein internationales Farbrezeptbuch mit über 2.000 fest definierten Tönen. Jede Pantone-Farbe sieht überall auf der Welt identisch aus. Ein bekanntes Beispiel ist Pantone-Rot 186C.

Kurz gesagt:

  • Für Bildschirme und Online-Projekte nimmt man HEX oder RGB-Farbwerte.

  • Für den normalen Druck wird CMYK verwendet.

  • Für absolute Genauigkeit bei Markenfarben und bspw. Siebdruck ist Pantone die richtige Wahl.

Grafik ist nicht gleich Grafik: JPG/PNG versus Vektordatei

Für einen hochwertigen Druck reicht es nicht, ein kleines JPG oder PNG zu verwenden. Diese Bilddateien bestehen aus einzelnen Bildpunkten (Pixeln). Werden sie vergrößert, verlieren sie sofort an Schärfe – die Konturen werden unsauber, es entstehen Treppeneffekte („verpixelt“) und die Qualität leidet sichtbar. Solche Dateien eignen sich zwar gut für Fotos oder für die Darstellung im Internet, stoßen im Druck aber sehr schnell an ihre Grenzen.

Ganz anders funktionieren Vektorgrafiken (z. B. AI, EPS, PDF oder SVG). Sie basieren nicht auf Pixeln, sondern auf mathematisch berechneten Linien, Flächen und Kurven. Dadurch können sie ohne Qualitätsverlust in jede beliebige Größe skaliert werden – vom kleinen Icon bis zur zehn Meter breiten Plakatwand. Die Kanten bleiben dabei immer gestochen scharf.

Ein weiterer Vorteil von Vektordateien: Schriften können eingebettet oder in Pfade umgewandelt werden. Damit ist sichergestellt, dass Texte und Logos korrekt dargestellt werden – auch wenn die ursprünglich verwendeten Schriftarten nicht auf jedem Computer installiert sind. So lassen sich Fehler oder ungewollte Schriftänderungen zuverlässig vermeiden.

Fazit: Für den professionellen Druck sind Vektordateien unverzichtbar. Sie garantieren gestochen scharfe Ergebnisse, saubere Farbwiedergabe und absolute Flexibilität bei der Größe. Pixelgrafiken wie JPG oder PNG sind gut für den digitalen Einsatz, für Druckproduktionen aber nur sehr eingeschränkt nutzbar.

Beschnitt, Sicherheitsabstand & die „Blitzer“-Falle

Beim Drucken gibt es einen Effekt, den man „Blitzer“ nennt. Damit sind schmale, weiße Linien gemeint, die am Rand eines Motivs sichtbar werden können, wenn das Papier beim Schneiden minimal verrutscht. Ein Blitzer sieht so aus, als hätte jemand mit dem Lineal einen dünnen weißen Rand gezogen – und das wirkt im fertigen Druck sehr unprofessionell.

Um diese unschönen Kanten zu vermeiden, braucht jede Druckdatei einen sogenannten Beschnitt. Das bedeutet: Das Motiv oder der Hintergrund wird rundherum um 3 mm größer angelegt, als das eigentliche Endformat später ist. Alles, was „randlos“ erscheinen soll (z. B. farbige Flächen, Fotos oder Hintergrundgrafiken), muss also in diesen Beschnittbereich hineinragen. So stellen wir sicher, dass auch bei kleinsten Schneidetoleranzen keine weißen Ränder entstehen.

Wichtig ist außerdem, dass wir ausschließlich saubere Druck-PDFs ohne Anschnitt- oder Passermarken verwenden können. Diese Marken sind zwar für die Druckerei intern gedacht, dürfen aber nicht im Endlayout stehen – sonst würden sie mitgedruckt und auf dem fertigen Produkt sichtbar sein.

Zusammengefasst:

  • „Blitzer“ = störende weiße Ränder durch Schneidetoleranzen.

  • Vermeidung: immer 3 mm Beschnitt umlaufend anlegen.

  • Randabfallende Elemente (Hintergründe, Bilder etc.) müssen in den Beschnitt hineinragen.

  • Druckdaten bitte ohne Marken liefern – nur so sind saubere, professionelle Ergebnisse möglich.

Beispiel: Nehmen wir ein DIN A4 Plakat mit der Abmessung von 210 x 297. Für den Druck muss das Dokument mit Beschnittrand angelegt sein (3 mm rundherum). Also muss das Endformat 216 x 303 mm betragen. Dieser zusätzliche Beschnitt ist auf dem Bild in Gelb eingezeichnet (die Fläche zwischen der roten und blauen Linie). 
Wichtig ist, dass die orangfarbene Hintergrundfläche IM Beschnittrand liegt, da die Schneidmaschine unter Umständen vielleicht nicht ganz die rote Linie trifft, sondern leicht weiter rechts schneidet. Das hat zur Folge, dass beim fertigen Endprodukt dann eine weiße Fläche entsteht, wenn nicht der orangfarbene Hintergrund im Beschnittrand liegt: der sogenannte „Blitzer“.

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